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Heinrich Jacoby (1889-1964)

Ursprünglich Musiker, beschäftigte sich Heinrich Jacoby mit Fragen der biologischen Ausstattung des Menschen und der so genannten Begabung allgemein. Er fragte nach den Voraussetzungen für die Entfaltung menschlicher Funktionsmöglich keiten wie nach den Ursachen, die diese Entfaltung stören. Seine hierzu gewonnenen Erkenntnisse beziehen sich auf biologische, soziale, psychologische und pädagogische Faktoren, die am Entstehen so genannter Begabungsunterschiede beteiligt sind, auf Bedingungen einer zuverlässigeren Sicherung der Entfaltung des Kindes, die für den Gesamtbereich der Erziehung gelten, wie auch auf verhaltensabhängige Voraussetzungen bewusster, praktischer Arbeit an der eigenen Entfaltung und Nachentfaltung von Erwachsenen. Den Schlüssel dazu sah er in aus der biologischen Ausstattung des Menschen entwickelter zweckmäßiger Fragestellung und in zweckmäßigem Verhalten, das an den so bestimmten funktionellen Gehalten der Aufgabe orientiert ist.

Über seine Arbeit schrieb Heinrich Jacoby: „Die einzige wirkliche Förderung für die praktische Weiterentwicklung meiner Arbeit verdanke ich dem Zusammentreffen mit Elsa Gindler, unserer gemeinsamen Arbeit und dem Austausch unserer Arbeitserfahrungen. Erst dadurch ist eine präzise, bewusste Beziehung zu den während des Äußerungs- und Verständigungsvorganges im Organismus entstehenden, gesetzmäßig bedingten Zustandsänderungen möglich geworden."

Elsa Gindler und Heinrich Jacoby begegneten sich 1924 in Berlin. Es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit. Beide haben Zusammenhänge zwischen Zustand und Verhalten sowie der Qualität von Leistungen aufgezeigt und in - auch gemeinsamen - Arbeitsgemeinschaften erfahren lassen. Nach erzwungener Emigration setzte Heinrich Jacoby von 1933 an seine Arbeit in der Schweiz fort.

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Elsa Gindler (1885-1961)

Elsa Gindler hat in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die Entwicklung der gymnastischen Bewegung in Deutschland mit geprägt. Sie löste sich jedoch früh von formal orientierter Körpererziehung. Im Mittelpunkt ihrer pädagogischen Bemühung stand das Sich-Erarbeiten einer wachen Beziehung zu den ordnenden und regenerierenden Tendenzen und Prozessen des eigenen Körpers auf dem Weg bewussten Zustandsempfindens. „Wie müssen wir werden, dass uns die Natur orientieren kann?", war eine Frage Elsa Gindlers. Durch die Zusammenarbeit mit Heinrich Jacoby erweiterte sich das Themenfeld ihrer Arbeit auf menschliches Verhalten schlechthin: „Unser Organismus ist ein riesiges Erfahrorgan, von dessen Ungestörtheit oder Gestimmtheit die Qualität der Wahrnehmungen und Handlungen und des Denkens abhängt." Wenige Jahre vor ihrem Tod schrieb sie: „Meine Arbeit wäre ohne die Arbeit von Heinrich Jacoby nicht denkbar. Erst durch ihn ist mir klar geworden, wie untrennbar das körperliche Geschehen von der „seelischen" Situation des Menschen ist und wie sich das körperliche Geschehen nur aus der jeweiligen Art des Eingeordnet-Seins des Menschen in seine gesamte Umwelt verstehen und beeinflussen lässt."

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Moshé Feldenkrais (1904-1984)

Der Begründer dieser Methode, war ein Pionier auf zahlreichen Gebieten. Mit 14 Jahren wanderte er nach Palästina aus und arbeitete später u.a. als Physiker in der Kernforschung. Früh beschäftigte er sich mit asiatischen Kampfsportarten, wurde Judomeister und erlangte 1936 als erster Europäer den schwarzen Gurt. Eine eigene Knieverletzung veranlasste ihn, über Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Bewegung, Denken, Sinnesempfindungen und Emotionen zu forschen.

Seine Erkenntnisse waren revolutionär und bildeten die Grundlage für den ganzheitlichen Ansatz der Feldenkrais-Methode, die heute weltweit erfolgreich praktiziert wird.

Grundlage der Feldenkrais-Methode ist ein tiefes Verständnis der menschlichen Lernprozesse. Durch genaue Wahrnehmung des eigenen Körpers in Bewegung erkennen wir unsere gewohnten Bewegungen und erlernen neue Bewegungsmöglichkeiten, die unsere körperliche, geistige und seelische Entwicklung anregen. Wir werden klar im Denken und Handeln.  Diese Methode verknüpft auf besondere Weise Bewegung, Sinneswahrnehmung, Fühlen und Denken miteinander. In der Qualität unserer Bewegungen spiegelt sich unser ganzes Selbst.

Wie wirkt Feldenkrais?

Die Feldenkrais-Methode ist eine ganzheitliche, klar strukturierte Lernmethode, die sanfte Bewegungen mit bewusster Aufmerksamkeit verbindet, um die Bewegungsqualität zu verbessern.

Sie führt zu wohltuenden vereinfachten Körperabläufen, verbesserter Koordination, erhöhter Konzentration und mehr Lebensfreude. Ihre Fähigkeit, mit Präzision, Kraft und Spontaneität zu handeln wird erweitert und dadurch Ihr Lernvermögen vergrößert.  Zudem können Sie Leichtigkeit, Effizienz und Eleganz in Ihren Bewegungen entdecken und entwickeln. Sie nehmen sich selbst klarer wahr und erleben sich intensiver.

Wie wird  Feldenkrais praktiziert?

In der Gruppe  - Bewusstheit durch Bewegung

Bewegungslektionen schulen auf besondere und behutsame Weise Ihre Körper- und Selbstwahrnehmung, Ihre Haltung, Koordination und Flexibilität. Jede TeilnehmerIn erkennt klarer die eigenen Bewegungs- und Haltungsmuster. Spielerisch werden Wege angeboten, diese positiv zu verändern.

So können Sie Ihre persönlichen Möglichkeiten besser nutzen und erweitern.

Die Gruppen sind systematisch und umfassend aufgebaut: In jeder Stunde wird ein anderer Körperbereich behandelt. Ihr inneres und äußeres Selbstbild, das durch Bewegungsmuster geprägt ist, wird durch diese Arbeit klarer und umfangreicher.

Einzelarbeit - Funktionale Integration

Achtsame Berührungen und Bewegungen durch die Therapeutin sind die nonverbale Sprache der Einzelstunden.

Die Bewegungen werden geführt und erweitert durch Ihr persönliches Wahrnehmungsvermögen. Sie erfahren unmittelbar die funktionellen Bewegungszusammenhänge und erweitern dabei Ihren Bewegungsspielraum.

Einzelarbeit bietet die Möglichkeit, individueller auf Ihren Prozess und Ihre Fragestellungen einzugehen. Gruppen und Einzelarbeit ergänzen und bereichern sich gegenseitig.

Für wen ist  Feldenkrais geeignet?

Für Menschen jeden Alters, die in ihrem Leben etwas verändern wollen und neugierig sind auf ihre noch verborgenen Fähigkeiten und Kräfte:

• Ihr Bewegen, Denken, Handeln und Fühlen erweitern

• Der Verwirklichung Ihrer Träume näher kommen

• Ihre körpereigene Intelligenz entwickeln

• Ihre Verhaltens- und Bewegungsmuster entdecken

• Besser mit Handicaps umgehen

• Schmerzen im Bewegungsapparat und/oder chronische Schmerzen lösen

• Rheumatischen und oder neurologischen Erkrankungen lindern

• Den Zugang zu inneren Kräften (wieder) finden

• Nach einer Operation oder Verletzung das Gleichgewicht wieder finden

Die Feldenkrais-Methode unterstützt Sie auch bei der Bewältigung einer Lebenskrise.

Was gewinnen Sie durch Feldenkrais?

• Verbesserte Körperwahrnehmung

• Gesteigerte Beweglichkeit

• Mehr Bewusstheit und Selbstvertrauen

• Anmut in den Bewegungen

• Neuen Umgang mit Schmerzen

• Mehr Spielraum im täglichen Leben

• Zugang zu Ihren Visionen